Imkerverein Stemwede-Rahden
"Imkern aus Liebe zur Natur"
 

Aktuelles / Was machen die Bienen?



Bienenschwarm:

Aktuell sind die Bienen im sogenannten Schwarmtrieb, dass ist ein ganz natürliches Verhalten der Bienen. Das bestehende Bienevolk hat ausreichend Bienen, Brut und Futter. Dann "teilt" es sich und die Königin fliegt mit einem Großteil der Bienen aus der Beute und hängt sich irgendwo als Traube hin (Die zurückbleibenden Bienen ziehen sich eine neue Königin und bauen das Volk wieder auf).  Nun fliegen Kundschafterbienen los von der Traube los um eine neue Behausung zufinden. Wenn sie etwas passendes gefunden haben, dann fliegen sie weiter und ziehen in die neue Behausung ein. Leider sind die Chancen für die Bienen in freier Natur zu überleben sehr schwer.

Wenn Sie so eine Schwarmtraube entdecken, dann melden Sie sich bei Ihrem Imker des Vertrauens oder wenden Sie sich an uns. Der Imker kann dann versuchen die Bienen wieder einzufangen.
















Die Entwicklung der Honigbiene vom Ei zur Trachtsammlerin


Die Entwicklung einer Honigbiene (Apis mellifera) ist ein faszinierender Prozess, der sich in mehreren Stadien vollzieht. Von der Eiablage bis zur vollen Reife als Trachtsammlerin durchläuft die Honigbiene eine Metamorphose, die sowohl biologisch als auch ökologisch bemerkenswert ist. Dieser Artikel beschreibt die einzelnen Entwicklungsphasen der Honigbiene und die Rolle, die jede Phase im Leben des Bienenstocks spielt.
Phase 1: Das Ei
Die Reise einer Honigbiene beginnt mit der Eiablage durch die Königin. Die Königin legt die Eier in sechseckige Wachszellen im Brutnest des Bienenstocks. Ein Ei ist winzig, weiß und länglich, etwa 1,5 mm lang. Nach etwa drei Tagen schlüpft aus dem Ei eine winzige Larve.
Phase 2: Die Larve
Nach dem Schlüpfen beginnt die Larve sofort zu fressen. Arbeiterbienen, die Ammenbienen genannt werden, füttern die Larven mit einem speziellen Futtersaft, dem sogenannten Gelee Royale. In den ersten drei Tagen erhalten alle Larven diesen nährstoffreichen Saft, danach werden sie je nach Bedarf der Kolonie mit einer Mischung aus Pollen und Honig gefüttert. Königinnenlarven hingegen werden weiterhin ausschließlich mit Gelee Royale gefüttert. Die Larve wächst schnell und häutet sich mehrmals, um Platz für das Wachstum zu schaffen.
Phase 3: Die Verpuppung
Nach etwa sechs Tagen als Larve beginnt die Verpuppungsphase. Die Arbeiterbienen verschließen die Zelle mit einem Wachsdeckel. Innerhalb der verschlossenen Zelle spinnt sich die Larve einen Kokon und beginnt die Metamorphose zur adulten Biene. Während dieser Zeit verwandelt sich die Larve in eine Puppe und durchläuft mehrere morphologische Veränderungen, die ihre Organe, Beine, Flügel und andere Strukturen entwickeln. Dieser Prozess dauert etwa zwölf Tage.
Phase 4: Die junge Biene
Nach insgesamt 21 Tagen (vom Ei bis zum Schlüpfen) schlüpft eine vollentwickelte Arbeiterbiene aus der Zelle. Die junge Biene verbringt die ersten Tage im Bienenstock mit verschiedenen Aufgaben. Zunächst säubert sie die Zellen, bereitet das Brutnest vor und füttert die Larven. Diese Tätigkeiten sind entscheidend für das Wohl des Bienenstocks und die Vorbereitung der nächsten Generation.
Phase 5: Die Baubiene
Nach einigen Tagen übernimmt die junge Biene Aufgaben als Baubiene. Sie produziert Wachs und hilft beim Bau und der Reparatur der Wabenstruktur. Zudem beginnt sie, Nektar und Pollen zu verarbeiten, um Honig und Bienenbrot herzustellen. Diese Aufgaben sind essenziell für die Ernährung und Stabilität des Bienenstocks.
Phase 6: Die Wächterbiene
Im nächsten Lebensstadium übernimmt die Biene die Rolle einer Wächterbiene. Diese Bienen bewachen den Eingang des Bienenstocks und schützen ihn vor Eindringlingen wie Wespen oder fremden Bienen. Sie sind sehr wachsam und greifen potenzielle Bedrohungen an, um die Kolonie zu schützen.
Phase 7: Die Trachtsammlerin
Im letzten Lebensstadium, etwa drei Wochen nach dem Schlüpfen, wird die Biene zur Trachtsammlerin. Diese Bienen fliegen hinaus, um Nektar, Pollen, Propolis und Wasser zu sammeln. Sie navigieren mit Hilfe von Sonnenstand, Erdmagnetfeld und visuellen Landmarken. Die gesammelten Ressourcen bringen sie zurück zum Bienenstock, wo sie zur Ernährung und zum Überleben der Kolonie beitragen.
Bedeutung für den Bienenstock
Jede Entwicklungsstufe und jede Rolle im Leben einer Honigbiene ist entscheidend für das Überleben und den Erfolg des Bienenstocks. Die Arbeitsteilung und die präzise Organisation innerhalb des Bienenstocks ermöglichen es, effizient Nahrung zu sammeln, Nachwuchs zu pflegen und den Bienenstock zu schützen.
Fazit
Die Entwicklung der Honigbiene vom Ei zur Trachtsammlerin ist ein bemerkenswerter Prozess, der die Komplexität und die Anpassungsfähigkeit dieser Insekten zeigt. Jede Phase trägt zur Stabilität und Produktivität des Bienenstocks bei und unterstreicht die Bedeutung der Honigbiene für das Ökosystem und die Landwirtschaft. Das Verständnis dieses Prozesses ist nicht nur biologisch interessant, sondern auch essenziell für den Schutz und die Erhaltung dieser wichtigen Bestäuber.


Der Hochzeitsflug der Bienenkönigin


Der Hochzeitsflug der Bienenkönigin ist ein essenzieller Teil des Lebenszyklus und der Fortpflanzung von Honigbienen. Dieses spektakuläre Ereignis sichert die genetische Vielfalt und das Überleben des Bienenvolkes. Im Folgenden wird dieser faszinierende Prozess detailliert beschrieben.
Vorbereitung und Abflug
Nach dem Schlüpfen der Bienenkönigin innerhalb des Bienenstocks verbringt sie die ersten Tage damit, sich zu entwickeln und zu reifen. Während dieser Zeit wird sie von Arbeiterbienen gefüttert und gepflegt. Sobald sie bereit ist, verlässt sie den Bienenstock zu ihrem ersten und einzigen Hochzeitsflug, der oft an warmen, sonnigen Tagen stattfindet.
Der Flug
Die Königin fliegt zu sogenannten Drohnensammelplätzen, die sich oft in einiger Entfernung vom Heimatstock befinden. Diese Orte werden von männlichen Bienen, den Drohnen, aufgesucht, die dort auf die Ankunft einer paarungsbereiten Königin warten. Der genaue Mechanismus, wie Drohnen diese Plätze finden, ist noch nicht vollständig verstanden, wird jedoch durch Pheromone und vielleicht auch durch visuelle Orientierung beeinflusst.
Die Paarung
Während des Hochzeitsflugs paart sich die Königin mit mehreren Drohnen, in der Regel mit 10 bis 20 verschiedenen Männchen. Diese hohe Anzahl an Paarungen sichert eine breite genetische Diversität innerhalb des Bienenvolkes. Die Drohnen sterben nach der Paarung, da ihr Fortpflanzungsapparat bei der Übertragung der Spermien herausgerissen wird.
Rückkehr in den Stock
Nach dem Hochzeitsflug kehrt die nun begattete Königin in den Bienenstock zurück. In ihrem Spermathek, einem speziellen Organ zur Speicherung von Spermien, kann sie das Sperma der Drohnen für den Rest ihres Lebens aufbewahren und nach Bedarf verwenden. Eine Königin kann bis zu fünf Jahre leben und während dieser Zeit Tausende von Eiern legen, aus denen Arbeiterinnen, Drohnen und neue Königinnen schlüpfen.
Bedeutung für das Bienenvolk
Der Hochzeitsflug der Bienenkönigin ist von entscheidender Bedeutung für das Überleben und die Gesundheit des Bienenvolkes. Durch die Paarung mit zahlreichen Drohnen wird die genetische Vielfalt innerhalb des Volkes maximiert, was die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Parasiten erhöht. Eine gut begattete Königin kann das Bienenvolk stabil halten und für eine kontinuierliche Nachkommenschaft sorgen.
Fazit
Der Hochzeitsflug der Bienenkönigin ist ein komplexer und faszinierender Prozess, der das Leben und die Fortpflanzung von Honigbienen sichert. Dieses einmalige Ereignis ist ein Paradebeispiel für die Wunder der Natur und die feinen Mechanismen, die das Überleben einer Spezies gewährleisten. Verständnis und Schutz dieser Prozesse sind entscheidend für den Erhalt der Bienenvölker, die eine zentrale Rolle in unserem Ökosystem spielen.